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Beratungsgespräche Pflege: Aus dem Bauch heraus?

01 Aus dem Bauch heraus

Wie viel Struktur braucht ein Gespräch?

Vertragsgespräche, Beratungsgespräche, erneute Kundenbesuche oder Pflegevisiten. Jede Gesprächssituation mit dem Kunden ist anders.

„Das kann ich nicht vorbereiten. Ich weiß ja noch gar nicht, was auf mich zukommt. Ich entscheide in der Situation intuitiv was ich sagen werde.“

Kommt Dir das bekannt vor? Denkst Du auch so?

Wenn Du wissen willst, wie Deine Intuition kombiniert mit ein wenig Struktur Deine Gespräche noch leichter macht, dann lies weiter.

 

Was ist eigentlich Intuition?

 

Intuition ist die Fähigkeit einen Sachverhalt zu erfassen ohne den Verstand zu gebrauchen.

 

Gedanken oder Eingaben aus dem Unterbewusstsein ermöglichen ein spontanes ganzheitliches Wahrnehmen (lat. intueri = anschauen, betrachten) von Situationen. Andere Worte für Intuition sind zum Beispiel "Gespür", "innere Stimme", "unbewusste Intelligenz" oder eben „aus dem Bauch heraus“.

Im Erstgespräch öffnet uns ein fremder Mensch die Türe und intuitiv empfinden wir Anti- oder Sympathie. Im Beratungsgespräch erzählt uns der Angehörige, dass die zu pflegende Person schläft und der Gesamteindruck des Umfeldes macht uns ein „komisches“ Gefühl.

 


"In jeder Sekunde nehmen wir bis zu 11 Millionen Sinneswahrnehmungen auf!"
Milton Fischer, Intuitionsforscher

 

Wenn das nur annähernd stimmt, ist es völlig logisch das wir nicht über jede einzelne Wahrnehmung nachdenken können.

 


"Unsere unbewusste Intelligenz hilft uns in Not-Situationen, die unseren Verstand überfordern, das Richtige zu tun!"
Prof. Dr. Gerd Gigerenzer, Psychologe

 

Damit unsere Intuition uns die richtige Entscheidung treffen lässt oder das Richtige sagen lässt, ist es wichtig sie zu trainieren.

 

Je mehr wir uns einem Thema widmen, uns mit allen Facetten beschäftigen, alle Für und Wider erwägen, alle Erfahrungen dazu reflektieren umso eher stellt sich intuitiv die richtige Lösung ein, wenn es darauf ankommt.

 

Strukturierte Kundengespräche

Erfolgreiche Kundengespräche haben 

  • eine Struktur, die es uns ermöglicht, immer wieder unseren „roten Faden“ zu finden sowie
  • kundenorientierte und zielorientierte Sprach-Elemente innerhalb der einzelnen Bausteine, die Gespräche leichter werden lassen.

 

 

 

 

 

 

Mein Tipp! 

 

Mehr nützliche Informationen zum strukturierten Vertrags- und Beratungsgesprächen in der ambulanten Pflege kannst Du in diesem Beitrag lesen und hören:

 

Viele Pflegedienstleitungen | PDL und Beratungsmitarbeiter*innen haben ein komisches Gefühl, wenn es darum geht, Pflege zu verkaufen.

"Verkaufen habe ich nicht gelernt und es passt auch nicht zu meiner Vorstellung von Pflege!"

Das höre ich oft in meinen Veranstaltungen!

In der Folge "Verkaufen oder beraten im ambulanten Pflegedienst" geht es um den Unterschied zwischen Beraten und Verkaufen und warum ich dafür plädiere, dass Du Dich in Deiner Rolle als beratende Verkäuferin pudelwohl fühlen kannst:

 

 

 

Unsere Kompetenz-Bereiche

Woher weiß ich denn nun, wie erfolgreich ich meine Gespräche führe? Wie kommt das, was ich sagen will bei meinen Gesprächspartnern an? Manchmal höre ich im Workshop die Aussage: „Das habe ich sooo doch gar nicht gemeint!“

Schauen wir uns einmal unsere Kompetenzen an. Mit Kompetenzen meine ich alle Fähigkeiten, alle Stärken, alles Wissen und alle unsere Ressourcen.

 

Ich bin davon überzeugt, dass jeder Mensch und jedes Team ein ungeahnt hohes Potenzial hat.

 

Daneben gibt es auch Dinge, die wir nicht gut können oder nicht gut machen. Das haben wir alle immer wieder!

Zum Beispiel wenn wir unseren Namen undeutlich aussprechen, den Interessewecker vergessen, unsere Gesprächspartner unterbrechen oder vielleicht gar nicht zu Wort kommen lassen, häufig geschlossene Fragen stellen oder uns auf die Aussage: "Das ist aber teuer!" keine gute Antwort einfällt.

Wenn wir gar nicht merken oder wissen, dass wir das tun, dann sprechen wir von der unbewussten In-Kompetenz. Auch das ist Intuition. Wir machen das ohne darüber nachzudenken.

Sobald uns dieses Verhalten bewusst ist, also in unserem Verstand angekommen ist, sprechen wir von der bewussten In-Kompetenz. Anders ausgedrückt: Ich weiß also, was ich nicht gut kann! In dieser Phase können wir uns entscheiden, ob wir das lernen und künftig anders machen wollen. 

 

Der Schweine-Hunde-Graben

Nun kommt der Schweine-Hunde-Graben ins Spiel. In diesem Graben warten unsere Schweinehunde auf uns. Sie legen uns ihre dicke weiche Pranke auf die Schultern und flüstern uns ins Ohr: „Lass es sein! Damit brauchst Du Dich nicht zu beschäftigen. Du hast genug andere Arbeit zu tun und bis jetzt ist es Dir auch immer gut gelungen!“

 

Wenn Du jetzt auf Deinen Schweinehund hörst, dann wird sich auch nichts ändern. Vielleicht kennst Du das? Nach einem guten Seminar nimmt man sich vor die Impulse aus der Fortbildung umzusetzen und dann wird doch nichts daraus.

In diesem kurzen Video bestätigt das Hans-Christian, der einen Workshop bei mir besucht hatte.

 

 

Gelerntes in der Praxis umsetzen WOLLEN!

Jetzt heißt es also, den Schweinehund ins Koma zu befördern. Nach Deiner Entscheidung kommst Du in die nächste Phase, die bewusste Kompetenz heißt. In dieser Zeitphase probierst Du bewusst aus, was genau Du anders machen willst. Du denkst darüber nach, bevor Du etwas tust. So lange und so oft bis Du nicht mehr darüber nachdenken musst und es einfach anders tust als vorher.

Herzlichen Glückwunsch, diese Phase nennen wir unbewusste Kompetenz und auch das ist dann Intuition.

Wenn Du Lust hast, Dich weiter mit dem Thema zu beschäftigen, wie Gespräche mit Pflegebedürftigen und deren Angehörigen noch leichter, noch kundenorientierter und noch zielorientierter gehen können, dann freue ich mich wenn Du meine kostenfreie IMPULSE-Mails und meinen Podcast abonnierst.

 

Du weißt ja, je tiefer wir uns mit einem Thema befassen, desto eher können wir uns auf unsere Intuition, der unbewussten Kompetenz verlassen.

 

Viel Vergnügen dabei, die Schweinehunde ins Koma zu befördern wünscht Dir die

Claudia 

 


 

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