Was wir für uns selbst und im Team tun können, um aus dem Strudel der Negativität in die Aufwärtsspirale zu kommen.
Mit Franz Hütter, Inhaber von BRAIN-HR spreche ich darüber, woran es liegt, dass wir uns so schwer damit tun, diese simplen kleinen Tipps in die Tat umzusetzen und warum Eigenlob ganz und gar nicht stinkt!
Im Strudel der negativen Nachrichten! Interview mit Dr. Franz Hütter
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Wichtige Links zu dieser Episode:
- Hier geht es zum ersten Teil unseres Interviews: Was Stress mit unserem Gehirn macht
- Webseite von Dr. Franz Hütter, BRAIN-HR
- Amazon-Link zum Buch: Aufwärtsspirale gegen Depressionen
- Das komplette Interview auf YouTube
- Webinar-Kurs: Überzeugende Kundengespräche
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Hier findest Du den Text unseres Interviews
(von einer "Künstlichen Intelligenz" transkribiert 😀)
Das Hebbsche Gesetz: Grüne und schwarze Neuronen
Franz:
Dass Schöne ist, und dann sind wir bei der Aufwärtsspirale dann wieder der wohltuenden, stärkenden Gedanken. Das Schöne ist Das Zeug wächst wieder nach, auch nach der stressbedingten Abholzungsaktion wenn ich in ein anderes Fahrwasser komme.
Claudia:
Das ist ja das, was du mit Neuroplastizität meinst. Unser Gehirn ist in der Lage, sich immer, auch bis ins hohe Alter zu verändern. Das hat man ja früher abgestritten. Da hat man ja gesagt:
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!“
Ich erzähle, in meinen Veranstaltungen, nicht so wissenschaftlich wie du, vom Hebbschen, Gesetz. Das ist ja viel älter als die Studie, von der Du erzählt hast.
Ich sage immer, es gibt grüne und schwarze Neuronen. Wenn ich zu oft immer in diesem Negativen denke, dann wachsen schwarzen Neuronen. Und wenn ich auch in der Lage bin, zu gucken, was stärkt, was schön war, ähnlich wie du gesagt hast, abends sich auch gegenseitig zu erzählen was ich an Dir mag, was haben wir Schönes erlebt, dann hat das Auswirkungen auf unsere Zellen, oder?
Emotion ist ein Dünger der Neuroplastizität
Franz:
Absolut. Das ist Neuroplastizität und ein wunderbares wissenschaftliches Pendant zu dieser Story mit den Indianern. Da wurde der junge Indianer gefragt, welcher Wolf stärker sein wird, der Böse oder der Gute? Und dann sagt der alte Indianer: Der, den Du fütterst!“
Und genau das ist etwas, was in unserem Gehirn ganz, ganz stark der Fall ist. Das Gehirn wird so, wie ich es die meiste Zeit gebrauche und wie ich es emotional gebrauche. Emotion ist nochmal ein ganz kräftiger Dünger, der Neuroplastizität. Das wissen wir alle, dass Lernvorgänge sehr schnell gehen können. Zum Beispiel von der dunklen Seite her. Eine Traumatisierung kann innerhalb von Minuten entstehen und kann über Jahre, Jahrzehnte erhalten bleiben. Einfach weil durch diese wahnsinnig starken Emotionen die Neuroplastizität viel schneller und viel nachhaltiger ins Gehirn einschreibt.
Und dasselbe kann natürlich auch gelten, wenn wir das tolle Erfolgserlebnis oder die super tolle Liebesnacht erfahren. Und da merkt man:
"Hoppla, so kann das Leben auch sein!"
Das heißt, es sind diese transformativen Erlebnisse, die uns auch schnell umkrempeln können.
Führung: Situationen mit positiver emotionaler Schlagseite schaffen
Franz:
Und natürlich kriegen wir gerade im betrieblichen Bereich andauernd Emotionen. Es ist nicht die Aufgabe von Führungskräften, Emotionsstürme bei den Mitarbeitenden zu entfachen. Da ist eher der Rat, dauerhaft eine Situation zu schaffen, mit einer positiven emotionalen Schlagseite. Und das sind oft ganz kleine Interventionen. Ich habe mal von Gunther Schmidt etwas lernen dürfen.
Er hat erzählt, dass er in Arztrunden einfach ein paar Minuten reserviert. Dafür, dass sich Menschen gegenseitig beieinander bedanken können: "Danke, dass Du für mich eingesprungen bist!", "Ich wusste gar nicht weiter bei dem Fall. Danke für Deinen Input!" Steter Tropfen höhlt den Stein. Es geht nicht darum, für abertausend Euro irgendwelche neuen Prozesse des Positiven aufzusetzen, sondern diese Rituale im Alltag zu verankern.
Dr. Gunther Schmidt ist Organisationsberater und Leiter der sysTelios Klinik für Psychotherapie und psychosomatische Medizin.
(Meine dreijährige Ausbildung zur hypnosystemischen Organisationsberaterin im Milton-Erickson-Institut bei Dr. Gunther Schmidt in Heidelberg)
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